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Nach außen digital, im Kern veraltet: Warum die digitale Transformation Ihres Restaurants am Ziel vorbeigeht

Digitalisierung ist mehr als die Einführung neuer Technologien; sie erfordert eine digitale Denkweise – ein neuer Ansatz, der die Betriebsweise von Restaurants verändert.

In der Vergangenheit haben sich die Betreiber von Restaurants (oft) gegen Veränderungen gewehrt. Viele Aspekte dieser Branche sind seit Jahrhunderten unverändert geblieben. Dies steht im krassen Gegensatz zu fast allen anderen Branchen. Von multinationalen Konzernen bis hin zu lokalen Buchhandlungen haben sich die Geschäftsmodelle und die Art und Weise, wie sie arbeiten, mehrfach verändert.

Restaurants brauchten ihre Strategien jedoch nicht zu ändern. Wenn sie ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis an einem erstklassigen Standort boten, waren die Erfolgschancen hoch.

Doch das Kundenverhalten hat sich in den letzten Jahren rapide verändert. Die Digitalisierung ist nicht nur eine Reaktion auf diesen Wandel, sie ist die treibende Kraft dahinter und damit die größte Veränderung im Gastgewerbe im letzten Jahrhundert.

Aber …

Bei dieser Entwicklung geht es nicht nur um den Einsatz neuer Software oder digitaler Gadgets, sondern auch darum, wie die Mitarbeiter grundsätzlich ihre Arbeit ansehen.

Ohne eine digitale Denkweise kann selbst die fortschrittlichste Technologie nur eine teure Zierde sein, anstatt ein Hilfsmittel, das das Unternehmen voranbringt.

Dies kann zu Widerständen gegen Veränderungen, zur unzureichenden Nutzung teurer Technologien, zu verpassten Chancen und zu einer geringeren Kapitalrendite führen.

Der Vorstoß zur digitalen Transformation

Restaurants sehen sich heute mit vielen Herausforderungen konfrontiert, von steigenden Lebensmittel- und Arbeitskosten bis hin zum verschärften Wettbewerb.

Laut dem Bericht „2023 State of the Restaurant Industry“ des US-Wirtschaftsverbands National Restaurant Association sehen 90 Prozent der Restaurantbetreiber die Inflation als ein großes Hindernis an. Ebenso finden 92 Prozent die Lebensmittelkosten besorgniserregend, während 89 Prozent Bedenken bezüglich der Arbeitskosten äußern. Hinzu kommt, dass sich die Wettbewerbslandschaft verändert: 47 Prozent der Betreiber gingen für 2023 von einem härteren Wettbewerb als im Vorjahr aus.

Das Gastgewerbe expandiert durch Technologie. Es ist wichtig, zu verstehen, wie weit der Umbruch geht.

Um diese Herausforderungen zu meistern, setzen viele auf Technologie als Lösung zur Umsatzsteigerung und Kostensenkung. Mehr als 4 von 10 Betreibern planen, in Ausrüstung oder Technologie zu investieren, um die Produktivität im Küchen- und im Servicebetrieb zu steigern.

Die Gastronomie hat den digitalen Wandel erkannt. Wie Carl Orsbourn und Meredith Sandland in ihrem Buch „Delivering the Digital Restaurant: Your Roadmap to the Future of Food“ betonen, ist es wichtig, diesen Umbruch zu verstehen. Diejenigen, die sich anpassen, werden erfolgreich sein, während diejenigen, die sich widersetzen, Gefahr laufen, zurückzubleiben.

Der CEO der Union Hospitality Group, Danny Meyer, behauptet: „Die nächste Grenze für Restaurants ist die Erweiterung der Gastronomie durch Technologie.“

Definition der digitalen Denkweise

Bei der digitalen Transformation geht es darum, wie die Mitarbeiter grundsätzlich ihre Arbeit verstehen.

Die Beherrschung neuer technologischer Fähigkeiten ist in der Tat ein entscheidender Aspekt der digitalen Transformation, wie Tsedal Neeley und Paul Leonardi in ihrem Artikel „Developing a Digital Mindset“ in dem englischsprachigen Management-Magazin Harvard Business Review vom Mai 2022 betonen.

Doch das ist nur ein Teil des Puzzles.

Sie betonen, dass die Mitarbeiter diese Fähigkeiten für Innovationen nutzen müssen. Die Fähigkeit, dies zu tun, ist der Kern einer „digitalen Denkweise“.

Die Autoren definieren eine Denkweise als eine einzigartige Art und Weise, die Welt zu sehen und auf sie zu reagieren. Im heutigen digitalen Zeitalter bedeutet dies, die Macht von Daten, Algorithmen und KI zu verstehen und zu nutzen, um in einer technologieorientierten Geschäftswelt erfolgreich zu sein.

Kurz gesagt:

Digitales Denken bedeutet, die Möglichkeiten moderner Technologien zu verstehen und diese kreativ zu nutzen. Es geht darum, das Potenzial der Technologie zu erkennen und sich auf eine Welt einzulassen, die zunehmend von Daten und modernen Systemen bestimmt wird.

Lassen Sie mich das anhand eines Beispiels erklären

Wenn Sie an den alten Denkweisen festhalten, werden Sie zwar zurechtkommen, lassen sich jedoch viele Chancen entgehen.

Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten in einem Restaurant und benutzen seit Jahren eine analoge Registrierkasse. Dabei handelt es sich um ein manuelles System, in das Sie Zahlen eingeben müssen, und das Ihnen eine grundlegende Aufzeichnung der Transaktionen liefert. Es erfüllt seinen Zweck, aber seine Funktionen sind begrenzt.

Betrachten wir nun ein digitales POS-System für Restaurants. Mit einem digitalen POS-System wickeln Sie nicht nur Zahlungen ab, sondern analysieren auch Verkaufstrends, verwalten Reservierungen und erhalten Einblicke in die Vorlieben Ihrer Kunden. Es ist schneller, intelligenter und bietet so viel mehr.

Die Förderung einer „digitalen Denkweise“ in Ihrer Unternehmenskultur ist wie ein Upgrade auf ein POS-System. Wenn Sie an alten Denkweisen festhalten, wie z. B. an der analogen Registrierkasse, werden Sie zwar zurechtkommen, aber Sie lassen sich viele Chancen entgehen.

Die Förderung einer digitalen Denkweise bedeutet, dass jeder im Unternehmen offen für den Einsatz von Technologie ist, ihr Potenzial versteht und weiß, wie sie zur Verbesserung der Abläufe und der Kundenerfahrung eingesetzt werden kann.

Begrüßen Sie den Wandel

Das Wesentliche einer digitalen Denkweise ist die Kombination aus Technologie und Talent.

Wie Tim Stobierski erklärt, kann die mit organisatorischen Veränderungen erforderliche Anpassung für die direkt betroffenen Teammitglieder entmutigend sein. Er betont jedoch, dass die Annahme solcher Veränderungen trotz der damit verbundenen Herausforderungen den Weg für Wachstum und beruflichen Aufstieg ebnet.

Die Kunst bei der Umstellung besteht darin, die Vorteile für alle Beteiligten hervorzuheben. „Die Entwicklung einer digitalen Mentalität erfordert Arbeit, aber sie ist die Mühe wert“, so Neeley und Leonardi.

  • Arbeitnehmer, die so denken und handeln, sind erfolgreicher und zufriedener am Arbeitsplatz, werden eher befördert und entwickeln wertvolle Fähigkeiten, die sich bei einem Berufswechsel übertragen und anwenden lassen.
  • Führungspersönlichkeiten mit einer digitalen Denkweise können ihre Unternehmen besser auf den Erfolg vorbereiten und eine belastungsstarke Belegschaft zusammenstellen. Unternehmen, die über ein solches System verfügen, können schneller auf Marktveränderungen reagieren und sind gut positioniert, um neue Geschäftschancen zu nutzen.

Bei der Einführung der digitalen Technologie geht es darum, die Rollen zu erweitern, nicht sie zu ersetzen.

Tools wie Apicbase bieten beispielsweise Unterstützung in Bereichen wie Rezeptkalkulation, Allergenmanagement und Inventarkontrolle. Sie sind jedoch eine Ergänzung und kein Ersatz für die einzigartige Note von Fachleuten wie Chefköchen. Am Ende des Tages ist es der Koch, der ein köstliches Abendessen zaubert, nicht nur die Technik.

Diese Kombination aus Technik und Talent ist die Essenz einer digitalen Denkweise.

Apicbase automatisiert wichtige Aufgaben wie Rezeptverwaltung, Bestellung, Inventur und Kostenanalyse in der Gastronomie. Dank dieser Effizienz kann sich Ihr Team auf die Verbesserung des Kundenerlebnisses und die Rentabilität des Geschäfts konzentrieren, ohne Zeit mit der Suche nach Zahlen in Tabellenkalkulationen zu verschwenden.

Der erste Schritt ist entscheidend

Die Auswahl der richtigen Softwaresysteme ist ein entscheidender erster Schritt. Systeme, die von den Mitarbeitern gerne genutzt werden, die sich nahtlos in andere Lösungen integrieren lassen und die die Konsolidierung von Daten vereinfachen, sind von unschätzbarem Wert.

Sie rationalisieren nicht nur die Betriebsabläufe, sondern liefern auch aussagekräftige Erkenntnisse, die für jedes Restaurant von entscheidender Bedeutung sein können.

Als Führungskraft in der Gastronomie liegt für Sie die Herausforderung und Chance darin, Ihre Teams auf diesen digitalen Horizont hinzuführen.

Indem Sie sich für einen digitalen Ansatz einsetzen und Tools auswählen, die bei Ihren Mitarbeitern auf Anklang stoßen, schaffen Sie die Voraussetzungen für eine Zukunft, in der Technologie und Talent verschmelzen und zu unvergleichlichem Erfolg in der sich ständig wandelnden Welt der Gastronomie führen.

Carl Jacobs

Carl Jacobs is the co-founder and CEO of Apicbase, playing a crucial role in the company's growth and success since it started in 2017. With a background in cultural management and significant managerial experience, Carl has guided Apicbase to become a prominent player in the food service industry. Beyond his work at Apicbase, Carl is a mentor at Birdhouse, a respected startup accelerator, where he supports new entrepreneurs. As a public speaker, he shares his expertise on management, growth strategies, and digital transformation in the food service sector, offering valuable insights. In his podcast The Food Service Growth Show, Carl interviews leaders in the restaurant industry. Carl holds a Master’s degree in Cultural Management from the University of Antwerp and a Master’s in Art History and Archaeology from the Vrije Universiteit Brussel. This combination of cultural and business knowledge allows Carl to address challenges with a creative and strategic approach, making him an effective leader in the industry.

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